Ein großer Vorteil der Schwimmpflanzen ist, dass sie dem Aquarienwasser viele Schadstoffe entziehen. Sie verbrauchen durch ihr starkes Wachstum große Mengen an Nitrat und Phosphat. Damit werden sie zu Konkurrenten der unbeliebten Algen.
Schwimmpflanzen können also zur Begrenzung des Algenwachstums eingesetzt werden. Alleine sind sie aber meinst nicht in der Lage die Unliebsame Untermieter: Algen – Und nun?Algen zu vertreiben. Hierzu müssen in der Regel noch weitere Maßnahmen ergriffen werden, beispielsweise der Einsatz von.
Schwimmpflanzen dunkeln allzu helle Aquarien ab, was scheuen Fischen zugute kommt. Außerdem nutzen viele Fische die langen Wurzeln als Laichsubstrat. Die dort schlüpfenden Jungfische sind hier auch gut vor Fressfeinden geschützt und finden viele kleine Organismen die sie in ihrer frühen Lebenszeit ernähren.
Teichlebermoos (Riccia Fluitans) – Schwimmpflanzen
Wunderschöne Schwimmpflanze (Riccia fluitans) die polsterförmig auf der Waseroberfläche liegt. Bietet den Junggarnelen wie auch Jungfischen hervorragenden Schutz und beste Weidegründe. Zwergkrebse wie der Orangenzwergkrebs Cambarellus patzcuarensis nutzen die Pflanze sehr gerne zur Häutungszeit. Das Moos kann auch auf Steine oder Moorkienholz aufgebunden werden. Einen besonders schönen Effekt erzielt man, wenn die Riccia am Boden wächst. Dies ist einfach zu erreichen, indem Ricciapolster mit Kiesstückchen bestreut werden, das reicht aus um die Riccia am Grund festzuhalten.
Der Kies ist in der dichten Matten nicht mehr zu sehen. Wir haben dann eine hellgrüne Wiese, statt des kahlen Bodengrundes. Allerdings müssen wir jetzt, da die Riccia so gut wächst, jeden Samstag rasen mähen. Im Handel wird diese Pflanze leider kaum mehr angeboten, obwohl sie die Pflanze ist, die man am kreativsten einsetzen kann
Dabei ist sie absolut anspruchslos und braucht keine Eisen- oder CO²-Düngung! Das Teichlebermoos sollte unbedingt wieder mehr Beachtung finden, finden wir!
Pellia – Monosolenium tenerum
Dieses schöne Lebermoos wächst in unseren Becken bei Temperaturen von circa 18-26 Grad. Pellia eignet sich sehr gut zur Gestaltung des Vordergrundes und zur Begrünung von Wurzeln oder Steinen. Sie bildet mit der Zeit (aber wesentlich langsamer als Riccia!) dicht verwobene Polster, die Kleinstlebewesen und Jungfischen Unterschlupf bieten.
Ein in seiner ursprünglichen Heimat (Japan, aber auch Taiwan und Süd-China) mittlerweile auf der Roten Liste stehendes Moos, gehört zur Gattung der Lebermoose, wie sein bekannterer Verwandter die oben beschriebene Riccia. Es handelt sich nicht, wie bei Riccia, um eine Schwimmpflanze, die zur Bodenbegrünung durch Hilfsmittel unter Wasser gehalten werden muss, sondern diese Pflanze bleibt von selbst am Boden und bildet sogar nach einiger Zeit Haftwurzeln aus.
Es ist jedoch empfehlenswert, das Moos zu Beginn etwas zu fixieren damit es nicht durch die Filterströmung, oder die Aktivität der Fische, an unerwünschter Stelle landet. Pellia wächst auch etwas langsamer, deshalb können wir es nicht so häufig abgeben. Die bandartigen, gabelig verzweigten Blättchen sind etwas breiter und auch von dunklerer Farbe. So entsteht eine neue, reizvolle Möglichkeit den Aquariumboden zu begrünen.
In ihrem Aussehen erinnert die Pflanze etwas an Seetang, es handelt sich jedoch um eine reine Süßwasserpflanze. Die Wasserhärte spielt keine große Rolle. Auch kommt sie mit etwas weniger Licht aus. Eisendünger nicht vergessen!!! Zur Zeit immer noch eine absolute Rarität.
Süßwassertang
Eine erst seit kurzer Zeit für die Aquaristik erschlossene, äußerst dekorative Wasserpflanze. Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Blattsprossen noch breiter als bei Pellia sind. Außerdem sind die Endungen rundlich ausgeformt. Das Moos wächst, wie auch die anderen, ständig in alle Richtungen weiter und verzweigt sich dabei immer mehr.
ie ist, wie wir bisher in Erfahrung bringen konnten, botanisch noch nicht bestimmt und stammt aus Asien. Wächst auch unter schwachem Licht noch ausreichend und bildet mit der Zeit sehr große Polster. Kann wie Pellia auch aufgebunden werden und ist wie dieses keine Schwimmpflanze! Einfach eine tolle Pflanze die an den Meerwassertang erinnert (daher auch die Namensgebung von Christian Hofstätter). Temperaturansprüche von 5-30°C. Leider wird der Tang (da anscheinend sehr schmackhaft) gerne von vielerlei Schneckenarten „besucht“, so dass uns die Vermehrung noch nicht im großen Umfang geglückt ist.
Froschbiss (Limnobium laevigatum) – Schwimmpflanzen
Die rundlich dicklichen, saftgrünen Blätter mit Schwimmkörpern haben unsere Paradiesschnecken zum Fressen gern.
Wenn diese noch etwas übrig lassen, können wir 3-5 cm große Jungpflanzen abgeben. Sie haben besonders lange, feine und dichte Wurzeln, die von der Wasseroberfläche bis zu 15 cm in die Tiefe reichen können. Ausgewachsene Pflanzen werden im Aquarium bis zu 12 cm groß. Diese bilden damit einen idealen Aufenthaltsraum für Jungfische oder Junggarnelen. Wie bei allen Schwimmpflanzen braucht auch der Froschbiss keine CO2-Zugabe, da er sich diesen essentiellen Stoff direkt aus der Luft holt.
Der kleine Froschbiss ist eine dekorative Pflanze, die sich besonders gut für offene Aquarien eignet. Je nach Lichtspektrum entwickeln die Herzblätter eine sehr schöne rotbraune Blattzeichnung.
Phyllanthus fluitans (Schwimmende Wolfsmilch – Euphorbiaceae)
Den Phyllantus fluitans nennen wir liebevoll unseren roten Froschbiss, obwohl dies natürlich Unsinn ist. Der Froschbiss wird wesentlich größer und besticht durch sein sattgrüne Färbung.
Die Wolfmilch bleibt zierlicher und bildet mit ihrem rotbraunen Blättern, die nur 2 cm groß sind und mit ihren zweireihigen Blattspreiten eine wunderschöne Oberfläche. Bei sehr guten Lichtverhältnissen bildet sich auch rote Wurzeln aus, welche gerade in unserm offenen Becken einen Hingucker ergeben. Aufgrund der Größe auch für kleine Becken geeignet.
Das Bild zeigt die kleinblättrige Schwimmpflanze bei schwacher Beleuchtung mit einer normalen 18 Watt Leuchtstoffröhre, bei der die Blätter zu einer leichten Welligkeit neigen und kaum Rottöne aufweisen. Durch die stärkere Beleuchtung (Bild oben), besonders aber durch den zusätzlichen Tageslichteinfall sind die Blätter farbiger und liegen flach auf der Wasseroberfläche auf.
Javamoos (Vesicularia dubyana) – Schwimmpflanzen
Das Javamoos gehört zur Familie der Schlafmoosgewächse und kommt aus Südostasien. Es ist ein buschiges, sich häufig verzweigendes Moos. Während die Blattspitzen häufig hellgrün sind, ist der Rest meist dunkelgrün.
Javamoos ist eine anspruchslose Pflanze für fast alle Wasserwerte, und der Klassiker der Aquariumdekoration. Es wächst auch bei nur schwacher Beleuchtung. Es bildet einen dunkelgrünen, dichten Moosteppich, in denen besonders Junggarnelen Unterschlupf finden und die Eier freilaichender Fische vor den Nachstellungen ihrer Eltern geschützt sind.
Genau wie in der Riccia entwickelt sich auch im Javamoos eine reichhaltige Mikrofauna, die eine entscheidende Lebensgrundlage für Garnelen und Fischbrut bietet. Die darin lebenden Mikroorganismen sind nicht etwa krankheitserregend, ganz im Gegenteil, sie haben einen entscheidenden Anteil an der biologischen Filterung unserer Aquarien.
Im Aquarium verwenden wir dieses Moos vor allem, um es auf Steine oder Holz zu binden. Hierfür nimmt man einfachen handelsüblichen Baumwollfaden (möglichst in der Farbe grün). Dieser zerfällt nach ein paar Monaten. Diese Zeitspanne reicht, damit das Moos anwachsen kann. Also ein dreifacher Nutzen:
- Dekoration
- Filterung
- Nahrungsangebot
Sternförmiges Nixkraut – Ceratophyllum sp. var. „Venezuela“
Das Nixkraut ist eine wunderschöne, überaus zart wirkende Aquariumpflanze mit goldfarbenen Blattmittelrippen.
Es ist eine raschwüchsige, auch mit wenig Licht zurechtkommende Pflanze sowohl fürs Kalt- als auch fürs Warmwasseraquarium. Bildet dichte Bestände, die hungrigen Beckengenossen den Zutritt verwehrt und beherbergt gleichzeitig eine reiche Kleintierfauna als gesunde Nahrungsgrundlage für Jungfische. Ideale Pflanze zur Aufzucht Lebendgebärender. Man kann beispielsweise Endlers Guppys im Becken mit Nixkraut und Zwerggarnelen zusammen halten.
Die Garnelen sind friedlich, tun den Fischen nichts und halten das Becken sauber. Und die zahlreichen Garnelennachwuchs sind das beste Lebendfutter für die Elterntiere, das wir kennen. Durch den Schutz des Nixkrauts wachsen immer genug Junggarnelen heran, so dass ihr Bestand nie schrumpft.
Die Pflanze hat sehr hohen Dekorationswert und ist seltsamerweise nur äußerst selten im Zoofachhandel anzutreffen.
Die Blätter sind circa 3 cm lang und etwa 2-3 mm breit. Es bildet lange Stengel (bis 40 cm) mit vielen feingliedrigen Verzweigungen. Wächst vom Bodengrund bis zur Oberfläche ohne je die unteren Blätter zu verlieren!
Man kann sie im Becken treiben lassen oder vorsichtig einpflanzen. Achtung: die Stengel einzelner Pflanzen brechen leicht, dies ist ein von der Natur aus gewollter Vorgang, so breitet sich das Nixkraut aus, den jedes Bruchstück wird eine junge Pflanze!
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