…ein munterer Farbtupfer für Dein Aquarium!
Beim Rotnasensalmler (manchmal auch als Rotmaulsalmler bezeichnet) handelt es sich um einen etwas weniger populären Aquarienfisch aus der Ordnung der Salmlerartigen (Characiformes).
Da er und die hier vorgestellten nahen Verwandten jedoch unter Beachtung einiger gängiger Regeln recht pflegeleicht und außerdem ungemein hübsch sind, möchte ich ihnen an dieser Stelle die gebührende Aufmerksamkeit widmen. Aus meiner Sicht völlig zu Unrecht stehen sie im Schatten ihrer berühmten Artverwandten, wie dem Roten Neon oder dem Glühlichtsalmler, mit denen sie im Übrigen problemlos vergesellschaftet werden können.
Hemigramus rhodostomus, so der wissenschaftlicher Name des Rotnasensalmlers, stammt aus Südamerika, genauer gesagt kommt er in Brasilien sowie in Venezuela vor. Er lebt dort im Bereich des unteren Amazonas sowie im Río Caura, einem Nebenfluss des Orinoco, dem viertgrößten Fluss der Welt.
Achtung, Verwechslungsgefahr!
Er kann leicht zu Verwechslungen mit dem Rotkopfsalmler (Petitella georgiae) und dem hier im Bild- und Videomaterial vorgestellten Bleher`s Rotkopfsalmler (Hemigrammus bleheri, benannt nach dem deutschen Ichthyologen Heiko Bleher) kommen. Diese bleiben jedoch mit 3,5 bis 4 Zentimetern Körperlänge etwas kleiner und haben in Südamerika ein anderes Verbreitungsgebiet. Die Ähnlichkeit zwischen ihnen ist so verblüffend, dass man bei diesen drei Vertretern der Art auf den ersten Blick auch von innerartlichen Varianzen ausgehen kann. Hauptkriterium für die Unterteilung ist die unterschiedliche Bezahnung.
Das für den Betrachter sicherste Identifikations- bzw. Unterscheidungs-Merkmal für den Rotnasen- oder Rotmaulsalmler sind die zwei dunklen Flecken oben und unten am Ansatz der Schwanzflosse.
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Bei Petitella georgiae ist dieser dunkle Fleck lediglich oben am Schwanzansatz ausgebildet!
Dem Bleher`s Rotkopfsalmler hingegen fehlt der dunkle Längsstreifen seitlich am Schwanzstiel.
Sogar im Aquaristik-Fachhandel trifft man gelegentlich auf falsche Bezeichnungen der dort angebotenen Tiere! Als Faustregel gilt: In den allermeisten Fällen handelt es sich im Zoofachhandel um die Art Hemigrammus bleheri.
Vom Kopf bis zur Schwanzspitze ein Blickfang:
Allen Vertretern gemein ist ein schlanker, seitlich stark abgeflachter Körper erreicht eine Länge von bis zu 5 Zentimetern (Hemigrammus rhodostomus).
Die namensgebende, blutrote Färbung des Maules bzw. der Kopfregion dient gewissermaßen als Stimmungsbarometer: Bei Wohlbefinden intensiviert sich diese imposante Färbung, entsprechend sollte man sich bei Farbverlust schleunigst auf Ursachenforschung nach möglichen Stressfaktoren begeben und die Haltungsbedingungen entsprechend optimieren.
Der restliche Körper ist silbern glänzend– gräulich bis leicht olivfarben, seitlich ab Höhe der Rückenflosse tragen Hemigrammus rhodostomus und Petitella georgiae ein zum Schwanz hin breiter werdendes, dunkles Längsband, welches Hemigrammus bleheri, wie bereits erwähnt, fehlt.
Die Schwanzflosse sticht ebenso wie die Kopfpartie ins Auge: Sie ähnelt mit ihrer schwarz – weiß (bis gelblichen) Bänderung einem Schachbrettmuster. Es wird vermutet, dass diese auffallende Musterung dem Schwarm als Orientierungshilfe bei plötzlichen Richtungsänderungen dient.
Die übrigen Flossen sind farblos mit einer weißen Spitze.
Wie in der Welt der Salmler häufig zu beobachten, sind die weiblichen Tiere auch hier etwas fülliger als ihre männlichen Artgenossen.
So fühlt sich der Rotnasensalmler wohl
Obwohl der Rotnasensalmler, ebenso wie seine beiden Artverwandten, wie bereits erwähnt, ein eher genügsamer Aquarienbewohner ist, sollte auch hier bei der Haltung eine Beckengröße von 100 Litern nicht unterschritten werden. Eine angemessene Gruppengröße (als typische Schwarmfische sollten mindestens 10 Tiere in einer Gruppe gehalten werden) und das stark ausgeprägte Schwimmverhalten (im vorliegenden Video einer Gruppe Bleher`s Rotkopfsalmler kannst Du prima sehen, wie diese schönen Tiere lebhaft durcheinander schwimmen!) können so ausreichend berücksichtigt werden.
Ein dunkler Bodengrund und eine dichte Randbepflanzung tragen maßgeblich zum Wohlbefinden des Rotnasensalmlers und seiner beiden Verwandten bei. Auch Wurzeln werden gern als Rückzugsort genutzt.
Der pH-Wert sollte im sauren (6) bis schwach alkalischen Bereich (7,3) liegen. sie halten sich bevorzugt im mittleren Bereich des Wassers auf, dieses sollte eine Temperatur zwischen 23°C und 26°C aufweisen. Alle drei Fischarten sind Allesfresser.
So ähnlich, und dennoch nicht beliebig austauschbar:
Die sichere Unterscheidung ist weniger für die artgemäße Pflege der Tiere von Bedeutung, da die Ansprüche bei allen dreien identisch sind, sondern gewinnt vielmehr bei einem etwaigen Zuchtvorhaben an Relevanz, da die Arten untereinander nicht zur Fortpflanzung befähigt sind. Bei ausbleibendem Nachwuchs sollte man daher neben den Haltungsbedingungen auch sorgfältig prüfen, ob man beim Kauf der Fische eventuell einer ungenauen Angabe aufgesessen ist.