Barben bzw. Bärblinge sind unter Aquariumliebhabern sehr begehrt und werden oft erworben. Sie gehören schon lange zu den Klassikern der Zierfischhaltung und sind deshalb in jedem Zoogeschäft problemlos zu erwerben. Besonders beliebt sind Barben und Bärblinge bei Einsteigern, denn sie sind leicht zu halten und sie vermehren sich meist auch sehr schnell.
Im Handel finden sich meist Barben und Bärblinge aus dem asiatischen Raum. Neben Asien ist auch Afrika die Heimat dieser Zierfische. Sie befinden sich dort sowohl in schnellfließenden klaren Bächen wie auch in sehr warmen Pfützen.
Sie sind sehr anpassungsfähig und daher ideal als Einsteigerfische geeignet. Sie sollten dennoch im Schwarm gehalten werden, da diese Fische gern in Gesellschaft leben und in der freien Natur auch in Schwärmen unterwegs sind. Was die Wasserbedingungen und Wassertemperaturen angeht, sind die Barben und die Bärblinge sehr anpassungsfähig und bedürfen keiner speziellen Pflege. Zu kalt sollte das Wasser dennoch nicht sein. Beide Arten können problemlos mit anderen friedliebenden Fischen zusammen gehalten werden. Einzig auf einen lockeren Boden, da diese Fische gerne den Boden aufwühlen, und genug Versteckmöglichkeiten sollte man bei der Haltung achten.
Ein relativ unscheinbarer Fisch, jedoch geschmückt mit vielen Titeln…
Die in sauerstoffreichen europäischen Fließgewässern beheimatete, bis zu 1 Meter lange Barbe (ihr lateinischer Name lautet Barbus barbus) gehört zur Ordnung der Karpfenartigen (Cypriniformes). Aktuell (Stand 2018) wird sie von der Weltnaturschutzunion IUCN als nicht gefährdet („least concern“) eingestuft, da sich ihr Bestand erfreulich erholt hat. Dies war jedoch nicht immer der Fall, wird doch der „Fisch des Jahres“ seit dem Jahre 1984 je nach Gefährdung der auserwählten Art aufgrund schädigender Einflüsse des Menschen auf seinen Lebensraum ernannt.
Demnach ist die Barbe ein richtiges Stehaufmännchen, die drastische Eingriffe in ihr Habitat, vor allem in Form von Wasserverschmutzung
und Gewässer-Regulierung zu verkraften hatte. Darüber hinaus zählt die Barbe zu den so genannten „Arten nationaler Verantwortlichkeit Deutschlands“, oftmals auch kurz und prägnant als „Verantwortungsarten“ bezeichnet.
Darunter werden sowohl Tier – als auch Pflanzenarten zusammen gefasst, für deren Erhalt und Schutz die Bundesrepublik Deutschland nach der 2007 verabschiedeten „Nationalen Strategie zur biologischen Vielfalt“ eine besondere Verantwortung trägt. Mit Leben gefüllt bedeutet dieser Bürokraten-Slang, dass jene Verantwortungsarten entweder ausschließlich in Deutschland vorkommen (also dort endemisch sind) oder aber, dass Deutschland, gemessen an der Weltpopulation, an deren Vorkommen einen besonders hohen Anteil hat, und somit einen – welch wunderbare Wortschöpfung – Biodiversitäts-Hotspot darstellt.
Auf unsere Barbe trifft (wenn überhaupt) letzteres Kriterium zu. Man trifft diesen Fisch nämlich auch außerhalb Deutschlands in ganz Europa an – mit Ausnahme der Alpen, Skandinavien, Südbulgarien und dem größten Teil Griechenlands.
Namens-Pate für eine ganze Region…
Die Barbe ist ein typische Grundfisch. Ihre Lebensweise ist, wie man unseren Videos unschwer entnehmen kann, überaus gesellig.
Barben mögen eine moderate Strömung (man spricht in diesem Zusammenhang auch von „rheophilen“ Fischen). Der bevorzugte Untergrund besteht aus grobkörnigem Sand oder feinem Kies, die Uferzone sollte vegetationsreich sein. Entsprechende Flusszonen bezeichnet man daher auch als „Barbenregion“ (man unterscheidet zwischen insgesamt fünf verschiedenen „Fischregionen“), da die Barbe in diesen Gewässer-Arealen den so genannten Leitfisch darstellt, was nichts anderes bedeutet, als dass sie die dort vorherrschende, charakteristische Fischart ist.
Und wo gerade im weitesten Sinne von Namen die Rede war: Je nach Region wird die Barbe auch als Flussbarbe, Barbel oder Pigge bezeichnet. Wie sehe ich aus? Allein gemessen an ihrer Optik würde die Barbe vermutlich keinen Pokal überreicht bekommen, ihr Erscheinungsbild fällt in der oft so knallig bunten und ausgefallenen Fischwelt eher in die Kategorie Mauerblümchen.
Ihr lang gestreckter Körper wird, wie bereits oben erwähnt, in Einzelfällen bis zu einem knappen Meter lang, meist misst die Barbe aber zwischen 25 und 75 Zentimeter und wiegt bis zu 10 Kilogramm. Der seitlich abgeflachte Körper, in der Bauchlinie gerade und in der Rückenlinie mäßig gewölbt, ist mit
mittelgroßen Schuppen bedeckt. Diese sind bei der ansonsten eher unscheinbaren Barbe allerdings recht hübsch gefärbt: Sie schillern goldgelb bis grün-weißlich.
Die unterständige Maulform verrät, dass es sich hierbei um einen am Grund des Gewässers lebenden Fisch handelt: Der Unterkiefer ist im Verhältnis zum Oberkiefer verkürzt, was zur Folge hat, dass die rüsselartig ausgezogene, mit wulstigen Lippen und vier Barteln besetzte Maulöffnung nach unter zeigt. Hiermit sucht die Barbe am Bodengrund nach Nahrung wie zum Beispiel Würmern, Insektenlarven, Schnecken, Muscheln sowie gelegentlich Fischbrut und Pflanzenteilen.
Zusammenfassend darf man also sagen, dass es sich bei der Barbe nicht um eine Beauty-Queen im klassischen Sinne handelt, auch wenn die Schönheit bekanntlich im Auge des Betrachters liegt. Und außerdem, ein bisschen Galgen- oder in diesem Fall wohl eher Angel-Humor sei an dieser Stelle
erlaubt, bei Lebewesen im Allgemeinen und bei Fischen im Besonderen zählen ja oftmals eher die berühmten Inneren Werte – oder etwa doch nicht?
Fische sind Freunde, kein Futter…
In Anlehnung an dieses populäre Filmzitat sei darauf hingewiesen, dass der Rogen und auch das ihn umgebende Bauchfleisch der Barbe keineswegs als Delikatesse gehandelt werden kann, sondern im Gegenteil für den menschlichen Verzehr überaus ungeeignet ist: Sowohl im rohen Zustand als auch gegart führt der Konsum zu heftigen gastrointestinalen Symptomen wie Durchfällen und Erbrechen. Die Lebenserwartung der Barbe liegt übrigens– sofern man sie in Würde altern lässt, bei etwa 12 bis 15 Jahren.