Wo komme ich eigentlich her?
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Blutsalmlers (Hyphessobrycon eques) erstreckt sich im Amazonasbecken von Argentinien über Paraguay, Brasilien und Bolivien. Als Neozoon, also als eine vom Menschen bewusst oder unabsichtlich künstlich in ein Ökosystem eingeführte Art, kommt er außerdem in Französisch Guayana vor.
Blutrünstiger Blutsalmler?
Im Gegensatz zu den meisten anderen Salmlerartigen (Characiformes) kommt es beim Blutsalmler vor allem bei Überbesatz und Futterneid vermehrt zu innerartlichen Aggressionen. Dabei können Artgenossen „angeknabbert“ werden und Auseinandersetzungen „bis auf`s Blut“ mit schwereren Verletzungen und auch Todesfällen sind durchaus möglich. Dennoch handelt es sich um gesellige Fische, die auf jeden Fall in Gruppen ab 10 Tieren gehalten werden müssen. Die Haltung in kleineren Gruppen ist tierschutzwidrig, da der Schwarm unter anderem dem Sicherheitsgefühl dient. Lediglich ihrer etwas größeren Individualdistanz und der Tendenz der männlichen Tiere zur Revierbildung (weibliche Tiere sollten aus diesem Grund in der Überzahl sein) muss bei der Auswahl der Beckengröße Rechnung getragen werden, wählt man eine Unterkunft ab 500 Litern, dann gestaltet sich die Haltung und auch die Vergesellschaftung mit anderen Fischen im Allgemeinen als salmlertypisch unproblematisch. Lange Körperanhänge, wie beispielsweise Skalare und Guppys sie aufweisen, laden tendenziell zum Anbeißen an, daher sollte im Zweifelsfall auf solche Fische bei der Haltung des Blutsalmlers im Gesellschaftsbecken verzichtet werden.
Oft sind innerhalb eines Schwarms auch nur vereinzelte „Problemfische“ zu beobachten, die ihre Mitbewohner zum Fressen gern haben.
Auf eine abwechslungsreiche, mengenmäßig ausreichende Fütterung sollte ebenfalls unter Beachtung der Erhaltung einer guten Wasserqualität geachtet werden, damit nicht der Kannibale im Fisch erwacht. Wöchentliche Teilwasserwechsel von 25% und eine starke Filteranlage sind essenziell wichtig zur Haltung des Blutsalmlers. Er ist ein Allesfresser, der sowohl Trockenfutter als auch Lebendfutter wie zum Beispiel kleine Mückenlarven oder Wasserflöhe gern annimmt. Auch pflanzliche kost wie klein geschnittener Kopfsalat kann gelegentlich angeboten werden, dieser sollte allerdings vor der Verfütterung mit heißem Wasser abgebrüht worden sein.
Optisch äußerst ansprechender Aquarienbewohner
Nicht nur im Hinblick auf sein geselliges Sozialverhalten, sondern auch optisch kann der hübsche Fisch vom geschulten Auge leicht den Salmlerartigen zugeordnet werden. Sein gestreckter, seitlich stark abgeflachter Körper erreicht eine Länge von ca. 4cm, weibliche Tiere weisen meist einen etwas höheren Rücken und eine etwas blassere Färbung auf, weitere auffällige optische Unterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es nicht.
Namensgebend ist seine intensiv rötlich-orange bis tief purpurrote Färbung. Diese betrifft den gesamten Körper des Blutsalmlers einschließlich weiter Teile seiner Flossen. Seine Rückenflosse ist allerdings schwarz mit weißer Basis und Spitze gefärbt. Die Afterflosse ist blutrot. Der typische schwarze, sichelförmige Schulterfleck, der manchmal auch nur einem vertikalen Strich ähnelt, kann bei adulten Tieren bis zur Unkenntlichkeit verblasst sein.
Wie wohnt der Blutsalmler?
Seine geduldete Temperaturspanne und seine Toleranz gegenüber sich ändernden Wasserparametern sind bemerkenswert. Man trifft ihn in seiner südamerikanischen Heimat sowohl in tropischen Gewässern von um die 30°C als auch in Regionen (Argentinien im Winter ist alles andere als tropisch) mit Wassertemperaturen von weit unter 10°C, man kann jedoch davon ausgehen, dass Temperaturen unter 20°C dem Wohlbefinden nicht zuträglich sind. Der pH-Wert in seinem Habitat beträgt meist saure (um 5,5) bis leicht alkalische (7,5) Werte.
Dunkler Bodengrund und eine dichte Aquarien-Bepflanzung bieten Schutz, schwächere Tiere können im Pflanzendickicht Zuflucht vor potenziell aggressiven Artgenossen finden. Jedoch muss dem lebhaften Schwimmer genügend Raum für körperliche Betätigung eingeräumt werden. Er hält sich hierfür bevorzugt in mittlerer Wasserhöhe auf. Die Wasserhärte sollte im mittleren Bereich liegen, hegt man Zuchtabsichten, wird, wie bei südamerikanischen Salmlern üblich, weiches und saures Wasser benötigt.
Ist der Fisch gesund, freut sich der Aquarianer!
Hervorstehende Augen, Vermehrung des Bauchumfanges, plötzlicher Farbverlust, unkoordinierte Schwimmbewegungen, weißliche Beläge am Körper oder auffällige Atmung können Warnhinweise auf ernsthafte Erkrankungen sein, es sollte umgehend ein fischkundiger Tierarzt hinzugezogen werden.
In menschlicher Obhut erreicht der prächtige Blutsalmler unter optimalen Haltungsbedingungen ein Alter von bis zu 6 Jahren.
Toller Beitrag. Der Bäutsalmer ist ein sehr beliebter Aquarium Fisch.